Konkurs zu machen ist nicht gesetzwidrig, Schulden nicht bezahlen zu können kein Straftatbestand. Und dass ist gut so!
Die Zeiten in denen man Leute in den Schuldturm geworfen hat sind zum Glück vorbei.
Scheitern ist keine Schande und darf keine werden! Die schadenfrohe Hexenjagd, die derzeit auf Bankrotteure gemacht wird ist abstoßend.
Der Ruf nach Nachschusspflichten oder der Abschaffung der beschränkten Haftung für Kapitalgesellschaften bedroht die Grundlagen unseres Wirtschaftssystems.
Man kann nicht Gewinne rückfordern, wenn nachfolgend Verluste entstehen. Das würde die gesamte Finanzwirtschaft zum erliegen bringen. Gewinne sollen investiert werden und nicht zur Abdeckung etwaiger Verluste vorgehalten werden müssen.
Die Möglichkeit Scheitern zu dürfen ohne die persönliche Existenz zu riskieren ist der große Wettbewerbsvorteil des kapitalistischen Systems gegenüber vorindustriellen Wirtschaftssystemen oder der Planwirtschaft, in der Scheitern nicht systemimmanent ist.
Konkurse sind eine systemimmanente Notwendigkeit einer sich wandelnden und damit anpassungsfähigen Wirtschaft. Ohne der Möglichkeit zu Scheitern gäbe es keine Innovation. Der Wettbewerb der besten Ideen setzt voraus, dass die weniger guten Ideen scheitern. Ein System das ein Scheitern nicht zulässt muss scheitern.
Es ist ein trauriges Zeichen unserer Zeit, dass nach 200 Jahren Erfolgsgeschichte des Kapitalismus dessen Grundlagen nicht mehr bekannt sind und verteidigt werden müssen.
Die Kapitalgesellschaft mit ihrer beschränkten Haftung ist jedenfalls eine solche Grundlage und muss um jeden Preis verteidigt werden.